Digitalisierung und Corona haben ort- und zeitunabhängiges Arbeiten gefördert. Die Notwendigkeit von neuen, hybriden Arbeitsformen ist grösser denn je. Das erhöht die Chancen für regionale Coworking Spaces – als Treiber für zukunftsweisende Regionen und Gemeinden mit lebendigen Ortskernen.
Dieser Beitrag ist der erste Teil unserer Story-Reihe zum Thema Coworking und beleuchtet die Coworking-Szene im Aargau. Im zweiten Teil der Serie beschreibt Quyen Truong von Office LAB, wie und warum grössere Unternehmen ihren Mitarbeitenden zunehmend das Arbeiten im Coworking ermöglichen. Im letzten Teil der Serie führen wir ein Interview mit Christoph Neeser, aktiver Coworker im Dienste des Migros-Genossenschafts-Bunds, über die Vor- und Nachteile der Arbeit im Büro, Coworking und Homeoffice.
Regionale Coworking Spaces bringen die Arbeit zurück an den Wohnort: Sie kurbeln die lokale Wirtschaft an und fördern den Austausch von Wissen, Ideen und Netzwerken. Gerade für die malerischen Altstädte im Aargau sind Coworking Spaces eine Chance als lokale Drehscheibe. Mit einem Coworking Space lassen sich zudem Berufs- und Privatleben besser vereinbaren: Ein professionelles Umfeld für konzentriertes und produktives Arbeiten in der Nähe des Wohnorts bietet zeitliche und räumliche Flexibilität. Arbeiten, wo wir leben, bedeutet auch weniger pendeln: Aus dem Kanton Aargau pendeln über 100'000 Personen in andere Kantone zur Arbeit. Regionen und Gemeinden mit einem Coworking Space tragen zu einer nachhaltigen Reduktion der Pendlermobilität bei. Eingebettet in ein Netzwerk von lokalen Dienstleistern wie zum Beispiel Bäckereien, Kinderbetreuung oder Beratungsstellen, sind Coworking Spaces wichtige Treiber für eine nachhaltige Standortförderung.
Dank seiner eher ländlichen Struktur bietet sich der Kanton Aargau für Coworking an. Heute zählt die Region neun Coworking Spaces – alle im Wegweiser von Work Life Aargau einfach zu finden. Vier davon sind Partner Spaces der VillageOffice Genossenschaft: Office LAB Limmatstadt, Office LAB Trafo, Technopark Aargau und BYRO Aarau. VillageOffice hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2030 jede Person in der Schweiz den nächsten Coworking Space innerhalb von 15 Minuten per Velo oder ÖV erreicht. Dieses Ziel will die Genossenschaft erreichen, indem sie ein schweizweites Netzwerk von VillageOffice Partner Spaces aufbaut. Und indem sie Regionen und Gemeinden begleitet bei der Konzeption und Entwicklung von Coworking Spaces.
Die Dynamik nimmt auch mit dem hoffentlich baldigen Ende der Corona-Pandemie nicht ab. Aktuell soll im Zurzibiet ein Kreativ-Hotspot entstehen, für dessen Entwicklung visionäre Köpfe gesucht werden. Im Aargau – wo Arbeit und Leben sich treffen!
Autoren: Fabienne Stoll & Roger Äschbach, VillageOffice
Coworking-Serie:
Teil 1: Coworking-Aufschwung in Aargau: Lebensqualität und lokale Wertschöpfung steigern
Teil 2: Unternehmen erkennen zunehmend die Notwendigkeit von Coworking Spaces als Arbeitsplatz für ihre Mitarbeitenden
Teil 3: Flex Work beim Migros-Genossenschafts-Bund: Interview mit Christoph Neeser